Prof. Dr. Dr. Claude Ozankom wechselt zum 1. August in den Ruhestand
Dankesworte der Fakultät
Wir verabschieden Prof. Dr. Dr. Claude Ozankom zum 1. August 2024 in den Ruhestand und danken ihm von Herzen für sein großes Engagement in Lehre und Forschung an unserer Fakultät. Er war seit 2006 Professor für Fundamentaltheologie, Religionsphilosophie und Theologie der Religionen sowie von 2010-2013 und 2017-2019 Dekan der Fakultät.
Claude Ozankom (Jg. 1958) stammt aus Idiofa in der Demokratischen Republik Kongo und kam 1982 zu ersten Sprachstudien nach Deutschland. In München studierte er Katholische Theologie, Philosophie, Religions- und Sozialwissenschaften. 1989 erhielt er die Priesterweihe. Danach wurde er in München innerhalb kurzer Zeit sowohl in Katholischer Theologie als auch in Philosophie promoviert und 1999 im Fach Fundamentaltheologie habilitiert. Der Berufung nach Salzburg 2003 folgte der Ruf an unsere Fakultät 2006. Er war der erste afrikanische Theologieprofessor in Österreich und Deutschland sowie der erste afrikanische Lehrstuhlinhaber an der Universität Bonn.
Eine prägende Figur seines Denkens wurde Martin Heidegger, dessen Philosophie Claude Ozankom in einen fruchtbaren Dialog mit afrikanischen Denktraditionen brachte. Eine Vermittlung von europäischen und afrikanischen Theologien und vor allem Christologien lag ihm am Herzen, wovon Monographien wie Begegnungen mit Jesus in Afrika. Afrikanische Glaubenswirklichkeit in theologischer Perspektive (2011) oder Christliche Theologie im Horizont der Einen Welt (2012) sowie viele andere Veröffentlichungen in deutscher, französischer und englischer Sprache zeugen.
Das Schlüsselwort der Theologie Claude Ozankoms lautet Gastfreundschaft. Auf der Spur eines Gottes, der selbst als Gast auftritt (u.a. Gen 18), hat er immer wieder für eine positive Sicht auf Fremd- und Andersheit argumentiert. Auch die Festschrift, die im letzten Jahr anlässlich seines 65. Geburtstags erschienen ist, geht diesem Grundgedanken nach: Gastfreundschaft. Theologische Annäherungen an einen Begriff in der Spannung von Inkulturation, Katholizität und Synkretismus (2023).
Sein vielfältiges Wirken in unterschiedlichen Kontexten hat Claude Ozankom dabei selbst zu einer wichtigen Vermittlungsfigur werden lassen. Im Lauf der Jahre hat er an zahlreichen ausländischen Universitäten und Hochschulen Gastdozenturen wahrgenommen und viele Promovierende insbesondere aus afrikanischen Ländern betreut. Daneben hat er immer die ganze Breite der Fundamentaltheologie im Blick behalten. So sind unter seiner Betreuung ganz unterschiedliche Arbeiten entstanden, die sich nicht auf einen Ansatz reduzieren lassen. Verbunden sind sie durch die Freiräume des gastfreundlichen Denkens von Claude Ozankom.
Claude Ozankom hat die Atmosphäre unserer Fakultät über 18 Jahre durch sein herzliches, humorvolles Wesen geprägt. Wir danken einem engagierten Hochschullehrer und Kollegen und wünschen ihm für seinen Ruhestand Gottes Segen!
Dekan Prof. Dr. Andreas Odenthal
JProf. Dr. Stefan Walser
Dr. Jonas Maria Hoff