Für eine erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn ist neben Tätigkeiten in Forschung und Lehre eine Kompetenzerweiterung sinnvoll. Hier setzt das Nachwuchsförderungskonzept der Katholisch-Theologischen Fakultät mit seinem spezifischen Modulangebot an: Wissenschaftskommunikation, Drittmitteleinwerbung, Wissenschaftstheorie.
Anmeldung per E-Mail an Lars Schäfers: lars.schaefers@uni-bonn.de
Kompetenzmodul „Theologie kommunizieren:
Mediale Sprachfähigkeit und
Wissenschaftskommunikation der Theologie“
Beschreibung:
Religions- und kirchenpolitische Themen sind medial präsent. Die wissenschaftliche Theologie erhält mit ihrer Expertise für diese und weitere Themen in der Öffentlichkeit jedoch weniger Aufmerksamkeit. Auch die akademische Theologie sollte deshalb stärker als bisher an den analogen wie digitalen Orten verständigungsorientierter Diskurse präsent und medial sprachfähig sein, um den vom Bundeswissenschaftsministerium geforderten „Kulturwandel hin zu einer kommunizierenden Wissenschaft“ (BMBF, Grundsatzpapier zur Wissenschaftskommunikation) auch in der eigenen Fachdisziplin voranzubringen. Dafür bedarf es einer strategisch fundierten Wissenschaftskommunikation unter Berücksichtigung der Spezifika der Theologie im Kommunikationsdreieck von Universität, Kirche und Gesellschaft.
Der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die third mission als dritte universitäre Säule neben Forschung und Lehre, nimmt im Wissenschaftssystem auch grundsätzlich an Bedeutung zu. Wissenschaftskommunikation in den unterschiedlichen Medienformaten wird vor dem Hintergrund einer verstärkten Wissenschaftsskepsis immer häufiger zudem finanziell gefördert und bei der Durchführung von Forschungsprojekten explizit verlangt. Dabei hat insbesondere die Corona-Krise wie in einem Brennglas die Gesellschaftsrelevanz der Wissenschaftskommunikation aufgezeigt.
Klassische Formen der Wissenschaftskommunikation wie Vortragsveranstaltungen, Ringvorlesungen, Interviews in Zeitung, Rundfunk und Fernsehen sowie ein entsprechend geübter Umgang mit Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten gehören ebenso dazu wie die heutigen Möglichkeiten digitaler Wissenschafts-PR: Das Internet und die Sozialen Medien bieten vielfältige Chancen, um Wissenschaftswissen und die Prozesse dessen Generierung in Science-Blogs, Messengerdiensten wie Twitter oder audio-visuell z.B. durch Podcasts oder Videoreihen allgemeinverständlich aufzubereiten und damit neue Adressatenkreise zu erreichen. Eine so gepflegte Öffentlichkeits- und Medienpräsenz kann auch theologischen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern dabei helfen, das eigene Standing sowie die Sichtbarkeit ihrer jeweiligen Fachdisziplin in Universität, Gesellschaft und Kirche zu verbessern.
Lernziele:
In diesem Modul werden theoretische und praktische Grundkenntnisse auf dem Feld der Wissenschaftskommunikation auf ausgewählten Feldern sowie Grundlagen für den Transfer wissenschaftlichen Wissens in Print-, Online und audiovisuellen Medien unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Theologie vermittelt.
Die Teilnehmenden
- formulieren Ziele und Konzepte ihrer Formatideen zur Wissenschaftskommunikation;
- kennen die Besonderheiten und Herausforderungen der öffentlichen Kommunikation, speziell der Theologie.
- erfahren mehr über die Arbeitsweise von Redaktionen und wie es gelingt, einschlägige Netzwerke zu Medienkontakten zu knüpfen.
- erlernen das medien- und zielgruppengerechte Schreiben über ihre Forschung für (wissenschafts-)journalistische Print- und Online-Medien sowie Social Media: Schreibtraining.
- erlernen den Umgang mit (Wissenschafts-)journalist/innen von Printmedien, Radio, TV und Internet sowie das Sprechen vor Kamera und Mikrofon: Medien- und Sprechtraining.
Ort und Zeit:
Das Modul wird erstmalig ab der vorlesungsfreien Zeit des WiSe 2021/22 angeboten und endet in der vorlesungsfreien Zeit des SoSe 2022. Das Modul besteht aus insgesamt drei Workshops, die am 11. Februar, 21. März und 19. September 2022 jeweils von 9.00 bis 17.30 Uhr stattfinden werden. Zwischen Workshop 1 und Workshop 2 wird es eine Selbstlernphase geben.
Dozent:
Felix Neumann (Workshop 1 und 2)
Felix Neumann ist Journalist und arbeitet als Redakteur bei katholisch.de sowie als fester Freier beim Mediendienst der Katholischen Nachrichtenagentur. Er schreibt für verschiedene kirchliche Publikumsmedien und Fachzeitschriften. Außerdem gibt er das einzige Fachmagazin zum kirchlichen Datenschutz Artikel91.eu heraus und entwickelt mit kirchlichen Organisationen strategische Kommunikationskonzepte. Er studierte Philosophie und Politikwissenschaft (M.A.) in Freiburg im Breisgau und ist seit WS 2017/18 Lehrbeauftragter im Studienprogramm Medien der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main für Publizieren im Netz und Social Media.
»Theologische Forschung befasst sich oft mit Themen, die im Leben von Menschen relevant sind – zugleich erlebt die Kirche einen beispiellosen selbstverschuldeten Relevanzverlust in der Öffentlichkeit. Theolog*innen können daher nicht darauf warten, dass ihre Expertise von den Medien angefragt wird. Oft sind die Theologie und ihre Kompetenzen nicht im Blick. Wer die Relevanz der Theologie im öffentlichen Diskurs erhalten will, muss daher aktiv kommunizieren, kommunikative Netzwerke pflegen und Forschung verständlich vermitteln.«
Anmeldung zum Modul 1 "Theologie kommunizieren" per E-Mail bis 5. Februar an:
lars.schaefers@uni-bonn.de oder an fakultaetsmanagement.ktf@uni-bonn.de