P. Prof. Dr. Dominik Markl SJ,
Professor für alttestamentliche Bibelwissenschaft am Päpstlichen Bibelinstitut Rom:
Das Buch Jesaja im Konzert alttestamentlicher Stimmen
Akademische Feier mit Vortrag und Empfang zum Abschluss der Jesaja-Kommentierung in der Reihe Herders Kommentar zum Alten Testament
4. November 2022, 14 Uhr c.t., Hörsaal VIII (Hauptgebäude)
Zur besseren Planung der Veranstaltung bitten wir um Anmeldung via Mail an sekretariat-at@uni-bonn.de
Nach zwanzigjähriger Arbeit konnte mit der Publikation des sechsten und letzten Bands die Jesaja-Auslegung in der renommierten Reihe „Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament“ (HThKAT) erfolgreich zu Ende geführt werden. Die ersten drei Bände zu Jes 1-39 oblagen Prof. Dr. Dr. h.c. Willem Beuken. Für die Auslegungen zu Jes 40-48 (2008), Jes 49-54 (2015) und Jes 55-66 (2022) zeichnet Prof. Dr. Ulrich Berges verantwortlich. Auf insgesamt 2800 Seiten zeichnen die beiden Wissenschaftler sowohl die synchronen als auch die diachronen Vernetzungen dieses wohl wichtigsten prophetischen Buches der hebräischen Bibel nach. Das Jesajabuch in seiner Endgestalt gleicht einer mittelalterlichen Kathedrale, an der unterschiedliche Baumeister mitgearbeitet haben und die gerade deshalb ein faszinierendes Gesamtkunstwerk ergibt. Am Beginn stand kein Masterplan, der sukzessive abgearbeitet worden wäre, sondern verschiedene Teilkompositionen münden in das große Finale der so genannten tritojesajanischen Kapitel in Jes 55-66 ein. Erst von seinem Ende her kann die Theologie des Buches insgesamt verstanden werden. So komplettiert der letzte Kommentarband nicht nur die Exegese bis Jes 66,24, sondern arbeitet die leitenden Perspektiven und theologischen Kernpunkte des Jesajabuchs insgesamt heraus. Auch und gerade für die aktuelle Theologie in einer Situation der kirchlichen Krise bietet diese prophetische Schrift wichtige Anknüpfungspunkte, vgl. dazu Ulrich Berges auf www.feinschwarz.net (https://www.feinschwarz.net/das-jesajabuch-als-inspiration-fuer-eine-kirche-in-der-krise)