Die alttestamentlichen Schöpfungstexte stehen im Mittelpunkt einer christlichen Begründung für eine Ethik der Bewahrung der Schöpfung. Die beschleunigte Gefahrenanalyse hinsichtlich des Klimawandels wie die jüngsten Diskurse um die Anthropozän- und Posthumanismus-Thesen fordern zu einer Neubestimmung der exegetischen Fragen an die Schöpfungstexte auf. Der Vortrag wird mit Ps 148 einen Spitzentext alttestamentlicher Schöpfungstheologie analysieren und die aus ihm erwachsenden aktuellen ethischen Herausforderungen des Schöpferlobes herausarbeiten.
Thomas Hieke ist Professor für Altes Testament an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Neben seinen Beiträgen zur exegetischen Methodik und seiner Kommentierung des Levitikusbuches ist er für seine umfangreichen Forschungen zur biblischen Theologie bekannt, die er auch immer wieder in Publikationen für ein breiteres Publikum über die Wissenschaft hinaus zugänglich macht.
Der Vortrag findet im Rahmen der Vorlesung M 6; LA 1; MAuf: „Gott, Mensch, Welt. Schöpfungstheologien im Alten Testament“ (K.M. Schäfers) statt.