Universität Bonn

Katholisch-Theologische Fakultät

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2021/22

Vorlesung (10100201): „Die Königsherrschaft Gottes im Buch Jesaja"

(M8)

Dozent: Dr. habil. Joachim Eck

Zeit und Ort: Mo, 12-13 Uhr (c.t.); Hörsaal XV

Kommentar:

Die Vorlesung erschließt das Thema der Königsherrschaft Gottes im Jesaja-Buch, das über alle entstehungsgeschichtlichen Etappen hinweg als eine aufsteigende, sich immer mehr entfaltende thematische Linie beschrieben werden kann. Dabei ist das Königtum Gottes von Anfang an präsent, jedoch nicht explizit, sondern implizit. So wird JHWH etwa in Jes 1,2 als Herrscher über Himmel und Erde eingeführt. Recht und Gerechtigkeit sind als zentrales Regierungsprogramm seiner Herrschaft vorausgesetzt (Jes 1,16-17.21-26.27), doch die verantwortlichen Herrscher im Königreich Juda pervertieren es in Unrecht. Vor diesem Hintergrund stellt Jesajas Berufungsvision Kap. 6 JHWH als wahren Gottkönig vor Augen, der u.a. durch die Berufung des Propheten und seinen irritierenden Auftrag die Feinde der göttlichen Königsherrschaft überwinden wird. Gleichzeitig kann der Prophet selbst zusammen mit der „übrig gebliebenen“ Tochter Zion (Jes 1,8) als Anfang einer Rest-Perspektive verstanden werden, aus der heraus sich JHWHs universales Königtum bis zu seiner vollen Blüte in Jes 66 immer mehr entfaltet. Die Vorlesung gliedert sich in einen propädeutischen Teil, der Grundzüge der Königstheologie im Alten Orient und in der Bibel erarbeitet, und einen exegetischen Teil, der sich ausgewählten Schlüsseltexten widmet.

Literatur:
BERGES, Ulrich, Das Buch Jesaja. Komposition und Endgestalt (HBS 16), Freiburg u. a. 1998.
DERS., Jesaja. Der Prophet und das Buch (Biblische Gestalten 22), Leipzig 2010.
ECK, Joachim, Jesaja 1 – Eine Exegese der Eröffnung des Jesaja-Buches. Die Präsentation Jesajas und JHWHs,
Israels und der Tochter Zion (BZAW 473), Berlin 2015.

Vorlesung (10100202): „Gottes Ordnung für Mensch, Natur und Geschichte in Psalter und hebräischer Poesie“

(LA 1 / M Aufbau 1 bibl. / 2 hist. / MAufBib)

Dozent: Dr. habil. Joachim Eck

Zeit und Ort: Mo, 10-12 (c.t.); Hörsaal XV

Kommentar:

Die Vorlesung widmet sich dem alttestamentlichen Ordnungsdenken an Hand von Beispielen aus der Hebräischen Poesie,  insbesondere des Psalmenbuches. Die Mitte dieses Denkens liegt in der Überzeugung, dass Israels Gott ein Gott des Lebens ist. Als solcher erschafft und erhält er in Schöpfung und Geschichte Strukturen, die den Fortbestand und die Weitergabe des Lebens gewährleisten. Jedoch sind diese kein statisches Korsett, sondern eine dynamische, in der Geschichte sich entfaltende Ordnung, in
deren Zentrum die Beziehung zwischen Gott und Schöpfung steht. Für deren Vitalität spielt der Kult eine tragende Rolle, der dem Menschen anvertraut ist. In Lob und Klage repräsentiert dieser vor dem Herrn der Schöpfung die vielfältigen Regungen der Geschöpfe. Bedeutsam ist aber auch die umgekehrte Richtung der Kommunikation, das Hören auf Gott, der Menschen beruft und ihnen Weisungen vermittelt. In diesem Kosmos spielt Israel als von Gott erwähltes priesterliches Volk eine Mittlerrolle, die in anderen altorientalischen Kulturen üblicherweise dem König vorbehalten ist. Diese Grundgedanken sind in der hebräischen Poesie in einer großen Vielfalt von Konzepten und Bildern keineswegs spannungs frei, sondern spannend und spannungsvoll entfaltet. Im Mittelpunkt der Vorlesung steht das Psalmenbuch als größtes Korpus der hebräischen Poesie, flankiert von andernorts überlieferten Gedichten zum Thema. Nach einem propädeutischen Einführungsteil zu Psalmen und Poesie stehen wichtige Texte wie Pss 19; 33; 74; 89; 103; 104; 148 und Hi 38-39 im Mittelpunkt.

Basisliteratur:
HOSSFELD, Frank-Lothar/ZENGER, Erich, Die Psalmen. Bd. 1: Psalm 1-50 (NEB), Würzburg 1993.
DIES., Die Psalmen. Bd. 2: Psalm 51-100 (NEB), Würzburg 2002.
DIES., Die Psalmen. Bd. 3: Psalm 101-150 (NEB), Würzburg 2012.
DIES., Psalmen 51-100 (HThKAT), Freiburg 22001.
DIES., Psalmen 101-150, (HThKAT), Freiburg 2008.
HORST, Friedrich/STRAUß, Horst, Hiob (BKAT 16) Neukirchen-Vluyn 2000.



Seminar (10100203): „Theologien der Sinai-Offenbarung (Ex 19-40)“

(M7 / M Aufb. 1 bibl. / 2 hist. / 2 syst. / 2 prakt.)

Dozent: Dr. habil. Joachim Eck

Zeit und Ort: Mo, 14-16 Uhr (c.t.); Seminarraum 4

Kommentar:

Für die biblische Heilsgeschichte ist die Begegnung Israels mit dem Gott des Exodus am Sinai von grundlegender Bedeutung. Nach der Berufung des Mose und der Herausführung aus Ägypten ergeht am Sinai der Ruf an das ganze Volk, in einer festen Beziehung zu diesem Gott zu leben, die in der nicht priesterlichen Tradition als Bundesbeziehung mit Bundesvorschriften für ein gelingendes Gemeinschaftsleben gedacht wird, in der priesterlichen Tradition hingegen als kultisch gelebte Gottesbeziehung. Das Seminar verfolgt das Ziel, wichtige theologische Charakteristika und Perspektiven dieser grundlegenden Gottesbegegnung Israels zu erarbeiten. Um einerseits die aus Sprache, Sprechform und Kontext erwachsende Semantik und andererseits die historischen Tiefendimensionen erkennen zu können, sind sowohl synchrone als auch diachrone Zugänge bedeutsam.

Literatur:
ALBERTZ, Rainer, Exodus. Band II: Ex 19-40 (ZBK.AT. 2/2), Zürich 2017.
DOHMEN, Christoph, Exodus 19-40 (HThKAT), Freiburg 2004.



Übung (10100204): „Lektüre zentraler Texte der Sinai-Offenbarung (Ex 19-40) (Prüfungsvorbereitung M 7)“

(M 15/23)

Dozent: Dr. habil. Joachim Eck

Zeit und Ort: Di, 14-16 Uhr (c.t.); Zoom

Kommentar:

In der Übung werden Texte aus der Sinai-Offenbarung (Ex 19–40) in hebräischer Sprache gelesen und übersetzt. Ziel ist es, begleitend zum Seminar „Theologien der Sinai-Offenbarung (Ex 19–40)“ im WS 2021/22 und im Blick auf die Prüfung des M 7 die sprachlichen Kompetenzen im biblischen Hebräisch auszuweiten und exegetische Kompetenzen an Hand der Originalsprache einzuüben.

Literatur:
Für Informationen zu Textausgaben, Wörterbüchern, Grammatiken und weiteren Hilfsmitteln konsultieren Sie bitte die Lernumgebung AT: https://ecampus.uni-bonn.de/goto_ecampus_crs_1384235.html 

Anforderungen/Leistungsnachweis:
Der zu behandelnde hebräische Text ist vor jeder Sitzung sprachlich zu erarbeiten und zu übersetzen.


Übung (10100205): „Lektüre: Texte zur Königsherrschaft Gottes im Buch Jesaja (/Prüfungsvorbereitung M 8)“

(M 15/23)

Dozent: Dr. habil. Joachim Eck

Zeit und Ort: Di, 16-17 Uhr (c.t.); Zoom

Kommentar:

In der Übung werden Texte aus dem Buch Jesaja zum Thema der Königsherrschaft Gottes (M 8) in hebräischer Sprache gelesen und übersetzt. Ziel ist es, begleitend zur Vorlesung „Die Königsherrschaft Gottes im Buch Jesaja“ im WS 2021/22 und im Blick auf die Prüfung des M 8 die sprachlichen Kompetenzen im biblischen Hebräisch auszuweiten und exegetische Kompetenzen an Hand der Originalsprache einzuüben.

Literatur:
Für Informationen zu Textausgaben, Wörterbüchern, Grammatiken und weiteren Hilfsmitteln konsultieren Sie
bitte die Lernumgebung AT:
https://ecampus.uni-bonn.de/goto_ecampus_crs_1384235.html
Anforderungen/Leistungsnachweis:
Der zu behandelnde hebräische Text ist vor jeder Sitzung sprachlich zu erarbeiten und zu übersetzen.


Oberseminar (10100206)
Dozent: Dr. habil. Joachim Eck
Zeit und Ort: Mo, 18 s.t.-19.30 Uhr (vierzehntäglich), N.N.


PS (10100207): „Einführung in die Methoden alttestamentlicher Exegese“

(M 1; LG 1; M Bas. Bib.)

Dozent: Dipl. theol. Kirsten M. Schäfers, M.A.

Zeit und Ort: Do, 14-16 (c.t.); Seminarraum 4

Kommentar:

Die alttestamentliche Exegese verfügt über einen ausdifferenzierten, historisch gewachsenen Methodenkanon. Eine wissenschaftliche Auslegung biblischer Texte setzt die Kompetenz ihrer Anwendung voraus. Ebenso erfordern das sachgemäße Verständnis der alttestamentlichen Forschungsliteratur und die Einordnung ihrer Ergebnisse eine Kenntnis der verschiedenen methodischen Zugänge zum Text. Das Proseminar stellt die wichtigsten analogen und digitalen Hilfsmittel für die Erschließung und exegetische Untersuchung alttestamentlicher Texte vor. Es vermittelt einen Überblick über die Methoden alttestamentlicher Exegese. Der Schwerpunkt liegt auf literaturwissenschaftlichen und historisch-kritischen Methoden, deren Anwendung am Beispiel von Texten aus dem Abraham/Sara-Zyklus (Gen 11,27-25,11) eingeübt werden wird.

Literatur:
HIEKE, TH./SCHÖNING, B., Methoden alttestamentlicher Exegese (Theologie kompakt), Darmstadt 2017. Online
über die ULB zugänglich: https://ebookcentral.proquest.com/lib/ulb-bonn/detail.action?docID=4857762
KREUZER, S./VIEWEGER, D. u. a., Proseminar I – Altes Testament. Ein Arbeitsbuch, Stuttgart u.a. 22005; 32019.
Hilfsmittel: Siehe die Lernumgebung AT: https://ecampus.uni-bonn.de/goto_ecampus_crs_1384235.html

Anforderungen:
Hebräisch- und Griechischkenntnisse sind, wie in der Studienordnung vorgesehen, keine Voraussetzung für die
Teilnahme am Seminar. Bereits erworbene Sprachkenntnisse werden aber begrüßt (auch parallel zum Seminar
erworbene) und durch differenzierte Lehr- und Lerninhalte adressiert.

Leistungsnachweis:
Zu erbringende Studienleistungen sind die Vorbereitung der Sitzungen und Erledigung von (Online-)Hausaufga-
ben sowie eine bestandene Proseminararbeit, in der die selbstständige Anwendung der erlernten Methoden nach-
gewiesen wird. Die Proseminararbeit wird im Anschluss an das Seminar verfasst.  
 



Übung (10100208): „Lektüre ausgewählter Texte aus dem Pentateuch und den kleinen Propheten“

(M15/23)

Dozent: Dipl. theol. Kirsten M. Schäfers, M.A.

Zeit und Ort: Di, 16-18 (c.t.); digital (Zoom)

Kommentar:

In der Lektüre werden gemeinsam wichtige Kapitel aus allen fünf Büchern des Pentateuch und aus dem Buch Hosea gelesen und übersetzt. Für ausgewählte Verse wird auch die Textgeschichte (LXX, Qumran, Samaritanus) in den Blick genommen. Darüber hinaus wird Raum für inhaltlich-exegetische Diskussionen über das Gelesene sein. Das Lektüreprogramm kann ggf. um Lektürewünsche der TeilnehmerInnen ergänzt bzw. geändert werden.

Literatur:
Textgrundlage:
Biblia Hebraica Quinta [BHQ], hg. v. Adrian Schenker u. a., Stuttgart 2004- [soweit schon erschienen]; oder: Biblia Hebraica Stuttgartensia [BHS], hg. v. Karl Elliger/Rudolf Kittel, Studienausgabe, ed. 5. emendata, opera Adrian Schenker, Stuttgart 1997; sowie jeweils eine wissenschaftliche Übersetzung, die allen TN im Kurs zur Verfügung gestellt wird.
Zu den Textausgaben siehe auch die Lernumgebung AT: https://ecampus.uni-bonn.de/goto_ecampus_crs_1384235.html
Empfohlene Hilfsmittel: GESENIUS, W., Hebräisches und Aramäisches Wörterbuch über das Alte Testament, neu bearbeitet von R. Meyer u. H. Donner [Ges18], Berlin 182013; oder:
GESENIUS, W., Hebräisches und Aramäisches Wörterbuch über das Alte Testament [Ges17], Berlin 171962. Konzise und aktualisierte Ausgabe des Hebräischen und Aramäischen Lexikons zum Alten Testament

[KAHAL], hg. v. W. Dietrich u. S. Arnet, Leiden/Boston 2013.
Interlinearübersetzung Altes Testament, hebr.-dt. Bd. 1: Genesis–Deuteronomium, hg. v. Rita Maria Steurer Witten/Stuttgart 32014.
Elberfelder oder Zürcher Bibel Bibleworks 7; 9 (zugänglich über ULB) oder 10 oder Accordance 12 oder eine ältere Version
Zu allen Hilfsmitteln siehe auch die Lernumgebung AT: https://ecampus.uni-bonn.de/goto_ecampus_crs_1384235.html
Anforderungen:
LWP 1: Hebräischkenntnisse sind erwünscht. Auch Griechischkenntnisse werden begrüßt. M 15/23: Hebräischkenntnisse sind Voraussetzung.

Leistungsnachweis:
Vorbereitung der Lektüretexte, Lesen/Übersetzen in der Sitzung, aktive Teilnahme in der Diskussion der Texte. Referat: Vorbereitung und Erschließung der Textgrundlage für jeweils eine Sitzung nach einem vorgegebenen Schema bis spätestens 1,5 Wochen vor dem Termin. Das zusammengestellte Material wird dann für alle TN zur Verfügung gestellt und bildet die Arbeitsgrundlage der jeweiligen (Teil-)Sitzung.


Sprachkurs (10100209): Hebräisch I
Dozent: Dr. Bernd Obermayer
Zeit und Ort: Fr, 14-16 Uhr (c.t.); digital (Zoom)


Sprachkurs (10100210): Hebräisch für Bachelor/Lehramt
Dozent: Dr. Bernd Obermayer
Zeit und Ort: Fr, 16-18 Uhr (c.t.); digital (Zoom)


Tutorium zum Sprachkurs (10100211): Hebräisch I

Dozent: Niklas Wichmann

Zeit und Ort: N.N.

Kommentar:

Das Ziel wird es sein, die grammatikalischen Phänomene, den Wortschatz, die Lesekompetenz und die Übersetzungspraxis begleitend zum Kurs „Hebräisch I“ wöchentlich zu wiederholen und zu verfestigen.

Das Tutorium wird nach Möglichkeit im Präsenzunterricht durchgeführt. Weitere Absprachen organisatorischer Art werden mit den Teilnehmern des Tutoriums stattfinden. Bitte melden Sie sich im zugehörigen eCampus-Kurs an. So erhalten Sie alle weiteren Informationen zum konkreten Verlauf und zu den Terminabsprachen.


Tutorium zum Sprachkurs (10100212): Hebräisch für Bachelor/Lehramt

Dozent: Niklas Wichmann

Zeit und Ort: N.N.

Kommentar:

Das Ziel wird es sein, die grammatikalischen Phänomene, den Wortschatz, die Lesekompetenz und die Übersetzungspraxis begleitend zum Kurs „Hebräisch (Lehramt)“ wöchentlich zu wiederholen und zu verfestigen. Das Tutorium wird nach Möglichkeit im Präsenzunterricht durchgeführt. Weitere Absprachen organisatorischer Art werden mit den Teilnehmern des Tutoriums stattfinden.  Bitte melden Sie sich im zugehörigen eCampus-Kurs an. So erhalten Sie alle weiteren Informationen zum konkreten Verlauf und zu den Terminabsprachen.


Sprachkurs (10100213) Ivrit Anfänger 
Dozent: Ofra Keck
Zeit und Ort: Di, 16-17:30 Uhr (s.t.) und Do, 16-17:30 Uhr (s.t.); Seminarraum 2


Sprachkurs (10100214) Ivrit Fortgeschrittene
Dozent: Ofra Keck
Zeit und Ort: Di, 17:30-19 Uhr (s.t.); Seminarraum 2



Blockübung (10100215): „Der JHWH-Tag im Zwölfprophetenbuch“

Dozent: PD Dr. theol. Bernd Biberger

Zeit und Ort:
15.12. Seminarraum 2
22.12. Seminarraum 3
05.01. Seminarraum 2
12.01. Seminarraum 2
19.01. Seminarraum 3
26.01. Seminarraum 2


Vorlesung (1001001000): „Literaturgeschichte des AT III“
Dozent: Prof. Dr. theol. Heinz-Josef Fabry
Zeit und Ort: Di, 12-13 Uhr (c.t.); Seminarraum 2

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