In der Nacht von 21. auf 22. April 2025 ist der frühere Inhaber des Lehrstuhls für Christliche Gesellschaftslehre und Pastoralsoziologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät Bonn Prälat Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Roos verstorben.
Der am 12. Juli 1935 in Karlsruhe geborene Lothar Roos nahm nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Tauberbischofsheim im Jahr 1955 ein philosophisch-theologisches Studium in Freiburg im Breisgau und Luzern auf. 1960 wurde er im Freiburger Münster zum Priester geweiht und war anschließend zwei Jahre lang als Vikar tätig. 1962 begann er ein Promotionsstudium an der Universität Freiburg und arbeitete ebenda ab 1964 als Wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Christliche Gesellschaftslehre. 1969 wurde er mit der Dissertation „Demokratie als Lebensform“ zum Dr. theol. promoviert. Nach seiner Habilitation für die Fächer Christliche Gesellschaftslehre und Pastoralsoziologie in Freiburg folgte 1975 ein Ruf auf die Professur für Christliche Anthropologie und Sozialethik der Universität Mainz. 1979 wechselte er an die Universität Bonn und war dort bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 als ordentlicher Professor für Christliche Gesellschaftslehre und Pastoralsoziologie tätig. Im akademischen Jahr 1981/82 wirkte er als Dekan an der Katholisch-Theologischen Fakultät. 1995 wurde er zum Päpstlichen Ehrenprälaten, 2001 zum außerordentlichen Professor für Christliche Gesellschafslehre an der Universität Kattowitz und 2010 zum Ehrendoktor der Katholischen Universität Lublin ernannt. In seiner wissenschaftlichen Laufbahn hat sich Lothar Roos insbesondere der Untersuchung der Katholischen Soziallehre gewidmet, wofür er 2022 mit dem Heinrich-Pesch-Preis ausgezeichnet wurde. Von 1975 bis 2003 war er Redaktionsleiter der Zeitschrift Lebendige Seelsorge und von 2002 bis 2016 Gründungsvorsitzender der Joseph Höffner-Gesellschaft.