Norbert Werbs wirkte bis 2015 als Weihbischof in Schwerin und Hamburg. Am
3. Januar 2023 starb er. Auf der Europa-Synode der Bischöfe 1991 in Rom hat er
der Deutschen Bischofskonferenz, die anlässlich der deutschen Wiedervereini-
gung mit der Berliner Bischofskonferenz zusammengeführt wurde, mit seiner
einschlägigen Rede große Aufmerksamkeit verliehen. In sechs Punkten befasst
sich Werbs mit der Situation der katholischen Kirche im wiedervereinigten
Deutschland. Die Umstände stehen der Situation in den Gemeinden der ehema-
ligen DDR nicht fern. Inhaltlich antizipiert seine Analyse Aspekte der Synodalität
im Volk Gottes. Norbert Werbs hat bewusst Fragen gestellt. Mittels der Frage-
form gelingt es ihm, die damals aktuellen wie kontroversen Themen mit dem
Leben der Betroffenen zu verknüpfen. Die ekklesiologische Sprengkraft seiner
Rede wird vor dem aktuellen Hintergrund der Missbrauchskrise neu herausgear-
beitet, die ihren Fokus vom sexuellen und spirituellen Missbrauch auf den Miss-
brauch der Macht (in) der Kirche verschoben hat.
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