Die Transdisciplinary Research Area "Present Pasts" (TRA 5) der Universität Bonn fördert das Projekt "Decision by Lot? Transdisciplinary Perspectives" von Dr. Jonas M. Hoff (KTF) und Jan-Luca Helbig LL.M.
Bei Losverfahren geht es um ein Entscheidungsformat, über dessen politische Einsatzmöglichkeiten derzeit intensiv diskutiert wird. Das Losverfahren ist dabei mit sehr grundsätzlichen Fragen verbunden: Wie organisieren Gesellschaften Entscheidungen? Was sind Kennzeichen demokratischer Entscheidungen? Wann und aus welchen Gründen gelten Entscheidungen als gerecht und vernünftig? Wie gehen Gesellschaften mit Unverfügbarkeit um? Diese Grundsatzfragen, aber auch die wechselhafte Geschichte der Losverfahren, machen es zu einem idealen Gegenstand inter- und transdisziplinärer Forschung.
Das Projekt wurde von Dr. Jonas Maria Hoff (Katholisch-Theologische Fakultät) und Jan-Luca Helbig LL.M. (Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät) beantragt. Für das Frühjahr 2025 ist ein erster Workshop zum Thema geplant. Erste Forschungsergebnisse wurden bereits veröffentlicht:
Blumenthal, Christian / Hoff, Jonas Maria (2024): Verfügbare Unverfügbarkeit? Der Losentscheid in Apg 1,15–26, in: ThZ 80 Heft 1, 1–28.
Helbig, Jan-Luca / Hoff, Jonas Maria (2024): Losverfahren zwischen Recht und Religion. Juristische und theologische Perspektiven auf eine fragile Verbindungsstelle, in: Krimphove, Dieter / Brodthage, Markus (Hg.), Zugänge zu Recht und Religionen. Inter- und transdisziplinäre Blickwinkel (Recht und Religionen, Bd. 2), Baden-Baden, 61–86, online unter:
https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783748918851-59/losverfahren-zwischen-recht-und-religion?page=1