Universität Bonn

Katholisch-Theologische Fakultät

01. November 2023

Workshop und Oberseminar „Die Macht der Sprache“ Workshop und Oberseminar „Die Macht der Sprache“

30. November 2023, 17–21 Uhr, Konferenzraum (Hofgarten 8) oder Zoom

Veranstaltungsflyer
Veranstaltungsflyer © Lehrstuhl Systematische Theologie und Hermeneutik
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Gemeinsam mit Prof. Dr. Cornelia Richter, Lehrstuhl für Systematische Theologie und Hermeneutik, Evangelisch-Theologische Fakultät, veranstaltet Judith Hahn den Workshop und das gemeinsame Oberseminar „Die Macht der Sprache. Zur performativen Bedeutung von Semantisierungen in Sinnbildungsprozessen“ im Rahmen der Workshopreihe des Projekts „Semantisierung in Zukunftsdiskursen“.

Der Workshop findet statt am 30. November 2023, 17–21 Uhr, im Konferenzraum der Evangelisch-Theologischen Fakultät (Hofgarten 8). Möglich ist auch eine Teilnahme per Zoom.  
Anmeldungen an David Renz (siz-workshop@uni-bonn.de).

Zum Inhalt: Aus kirchenrechtlicher Sicht werden wir diskutieren, ob und wie das Recht der Kirche den Gedanken, Recht sei heilsrelevant versprachlicht. Das römisch-katholische Kirchenrecht versteht sich als Rechtsordnung einer Heilsgemeinschaft, die auf die biblische Botschaft von Heil und Errettung gründet. Diesen Zusammenhang versprachlicht das Recht jedoch überraschenderweise nicht dadurch, dass es auf biblische Heilserzählungen Bezug nähme. Stattdessen zitiert es Heilskonzepte des römischen Rechts, die sich der „salus rei publicae“ oder „salus populi“ verschreiben. Welche Bedeutung hat diese überraschende Wahl im Licht einer performativen Sicht auf das Recht, die rechtliche Versprachlichungen als Beitrag zur Bildung der rechtlichen Erfahrungswelt begreift? Wenn Recht nur dadurch Sinn gewinnt, dass es Beziehungen zu Narrativen pflegt, die uns Recht als sinnvoll erschließen lassen, stellt sich beispielsweise die Frage, was rechtliche Heilserzählungen in Bezug auf „doing law“ in der Kirche bedeuten. Welches Recht entsteht eigentlich auf der Basis der gewählten Semantisierungen von (Un)Recht und (Un)Heil? Macht die kirchenrechtliche Heilssemantik den Rechtssubjekten Deutungsangebote, um Recht mit Sinn zu füllen – und welche? Das sehr spezifische Studium, wie das Kirchenrecht die Heilsfrage versprachlicht, kann wiederum als Ausgangspunkt dienen, um der generelleren Frage nachzugehen, ob und wie Recht und Heil zusammenhängen und welche Bedeutung „doing law“ in religiösen Kontexten hat – oder haben könnte.

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