Klausuren in M10 (Mag. Theol./KiEx)
Stand 14.10.2024
Auf dieser Seite finden Sie alle wichtigen Informationen zur Klausur im Modul M10 des Studiengangs Magister Theologiae/KiEx. Erfahren Sie mehr über die Prüfungsmodalitäten, erhalten Sie hilfreiche Tipps zur Vorbereitung und entdecken Sie, wie die ekklesiologischen Themen des Moduls in der Klausur thematisiert werden.
Die Prüfung in M10 erfolgt in Form einer Klausur. Es stehen zwei Frageblöcke zur Auswahl. Studierende entscheiden sich bei der Bearbeitung der Klausur für die Bearbeitung eines Frageblockes. Jeder Frageblock besteht aus zwei Frageeinheiten (mit jeweiligen Unterfragen).
Die Prüfungsfragen bilden die thematische Vielfalt des Moduls ab. Sie verbinden die in dem Modul thematisch aufeinander bezogenen Veranstaltungen. Der gemeinsame rote Faden im sogenannten „Ekklesiologiemodul“ M10 besteht darin, die Ambiguität der Kirchenbilder, -vorstellungen und -verständnisse zu erfassen, mit denen sich die einzelnen Veranstaltungen auseinandersetzen. Der Kompetenzerwerb des Moduls zielt auf die Einübung, diese ekklesiologischen Vorstellungen in ihrer Ambiguität zu begreifen, sie kritisch zu sichten und miteinander in Beziehung zu setzen. Dies geschieht fächerübergreifend, sodass das Modul einen Einblick gibt, wie diverse theologische Disziplinen mit ekklesiologischen Vorstellungen umgehen. So werden beispielsweise Kirchenbilder biblisch begründet oder lassen sich vom biblischen Befund her kritisch befragen, sind fundamentaltheologischer Kritik zugänglich, sind in ihrer Entwicklung historisch nachvollziehbar, werden doktrinär und rechtlich institutionalisiert und drücken sich liturgisch in kirchlichen Riten performativ aus.
Einen Schwerpunkt jeder Frageeinheit bildet der Veranstaltungsstoff der beiden für eine jeweilige Prüfungsphase benannten Prüfer*innen. In ihren jeweiligen Fragen beziehen sich die Prüfenden schwerpunktmäßig auf ihren Stoff, stellen aber auch fächerübergreifende Bezüge zu anderen Veranstaltungen her, sodass eine Frageeinheit 1) grundlegende fachbezogene und 2) weiterführende fächerübergreifende Frageanteile aufweist, die kompetenzorientiert angelegt sind und die Lernziele des Gesamtmoduls berücksichtigen. Die zu Prüfenden legen also zunächst ihr Wissen aus den Veranstaltungen dar, beweisen aber ebenso die Kompetenz, eine Problemstellung mit Blick auf den thematischen Schwerpunkt des Gesamtmoduls fächerübergreifend zu diskutieren.
Es empfiehlt sich bei der Prüfungsvorbereitung daher, nicht nur den Prüfungsstoff der jeweils als Prüferinnen benannten Personen vorzubereiten, sondern allen Themen des Moduls Beachtung zu schenken – und zwar veranstaltungsbegleitend. Warten Sie mit der Vorbereitung auf die Modulprüfung nicht, bis die Prüferinnen bekanntgegeben werden. Die Prüfungsvorbereitung ist kein Schnellprogramm vor der Prüfung, sondern spielt mitlaufend eine Rolle, während Sie die Veranstaltungen besuchen, über den Veranstaltungsstoff nachdenken und ihn in den Veranstaltungen kritisch diskutieren. Fragen Sie sich in allen Veranstaltungen des Moduls, über welche ekklesiologischen Vorstellungen sie Auskunft geben, wie diese von der jeweiligen Disziplin aufgegriffen werden und inwieweit sich Überschneidungen, aber auch Unterschiede in der Weise erkennen lassen, in der die Disziplinen mit bestimmten Kirchenbildern umgehen.
Wenn die Prüferinnen bekannt sind, gibt dies die Sicherheit, dass ihre Veranstaltungsinhalte Schwerpunktstoffe der Prüfung sein werden. Bereiten Sie diese Stoffe gründlich vor.
Ein Tipp
Lernen Sie nichts auswendig, sondern versuchen Sie, die Inhalte zu verstehen, um sie kritisch zu durchdringen. Es geht in der Prüfung nicht darum, kirchliche Texte oder die Prüferinnenmeinung zu rezitieren. Vielmehr werden Sie in der Regel mit einer These oder einem Quellentext konfrontiert – wie beispielsweise einem biblischen Text, einer Konzilspassage, einem Literaturauszug, einem liturgischen Text oder einer Rechtsnorm – und um kundige Auslegung und kritische Kommentierung der These oder des Textes gebeten. Ein kompetenter Umgang in der Erschließung des Textsinns ist mehr wert als die Wiedergabe einer bestimmten Antwort. Die Prüfenden wollen nicht ihre eigene Meinung lesen, sondern erkennen können, dass die zu Prüfenden die Kompetenz haben, Sinn aus einem Text zu ziehen, aber ebenso die Unbestimmtheit von Texten zu identifizieren und davon ausgehend Leerstellen auszumachen, auf die Texte nicht antworten. Bezüglich bestimmter Kirchenbilder kann das zum Beispiel bedeuten, einen Konzilstext daraufhin zu befragen, was er sagt und wie er das tut, aber auch auszuweisen, was er nicht sagt oder in welchen Fragen er eine Aussage verweigert. So gelingt eine kundige Antwort darauf, was ein Text leistet, aber ebenso, welche Fragen er nicht beantwortet, in welchen er Festlegungen umgeht oder klare Antworten vermeidet.
Studieren Sie neben den Schwerpunktstoffen auch alle anderen Veranstaltungsinhalte des Moduls daraufhin, wie sie sich zu den Schwerpunktstoffen in Beziehung setzen lassen. Was kann man aus ihnen lernen, um die Schwerpunktstoffe besser zu verstehen oder kritisch zu hinterfragen?
Einige Beispiele
Historische Kenntnisse können helfen, um zu begreifen, warum die kirchliche Doktrin zu bestimmten Zeiten auf bestimmte Kirchenbilder setzte – und zu anderen auf andere. Die Ekklesiologie der Dogmatik und des Kirchenrechts sind nicht identisch. Wer kompetent Recht und Doktrin miteinander vergleichen kann, kann auf dieser Basis das Recht kritisch dekonstruieren. In der Liturgie der Kirche wird performativ eingeholt, was doktrinär gelehrt wird – oder nicht? Hier lohnt es sich, dogmatisches und liturgisches Wissen in Beziehung zu setzen, um zu verstehen, unter welchen Bedingungen Kirchenvorstellungen rituell lebendig werden und unter welchen nicht. Nicht selten argumentieren doktrinäre oder rechtliche Texte, Fragen der Kirchenstrukturen seien auf eine bestimmte Weise zu beantworten, da diese von der Bibel vorgegeben sei. Hier hilft die kompetente Auseinandersetzung mit dem ambivalenten biblischen Befund, um diese Aussagen einzuordnen und kritisch zu diskutieren, etc.
Es gibt unzählige Querverbindungen, die zu entdecken zu einem tieferen Verständnis der komplexen und ambigen kirchlichen Ekklesiologien beitragen. Sprechen Sie die Lehrenden an, wenn Ihnen Querverbindungen unklar sind oder Diskursabbrüche und Verständigungsschwierigkeiten zwischen unterschiedlichen Disziplinen auffallen. Sich nicht nur mit den Gemeinsamkeiten, sondern auch den Unterschieden zwischen den Veranstaltungen zu befassen, ist eine gute Hilfe, um das Modul und seine Fragestellung zu verstehen und kritisch zu durchdringen. Wer sich entsprechend auf die Klausur vorbereitet, indem sie*er einübt, in den Veranstaltungen behandelte Fragestellungen oder einschlägige Texte auf ihre ekklesiologischen Behauptungen, Mehrdeutigkeiten und Leerstellen hin zu analysieren und sich kritisch zu diesen zu verhalten, kann die Klausur gut bewältigen.