Auf Einladung der Theologischen Fakultät der KU Leuven hielt Prof. em. Dr. Rudolf Hoppe in der Reihe der dortigen „Frans Neirynck-Vorlesungen“ eine Gastvorlesung zum Thema „The Synoptic Transfiguration Narratives in the Apocalypse of Peter and in 2 Peter 1,16–18. Reflections on the ‚Wirkungsgeschichte’ of the Scene on the Mountain“. Die Vorlesung hatte zwei Schwerpunkte:
- In der Rezeption des 2. Petrusbriefes hat die Szene auf dem Berg, die bei den Synoptikern auf die Auferweckung Jesu vorausblicken lässt, die Funktion, angesichts der Anwesenheit der Jüngerschaft bei der Verklärung Jesu und seiner Proklamation als Gottessohn gegenüber seinen Adressaten die Authentizität des von Petrus vertretenen Parusieglaubens zu bekräftigen.
- In der Petrusapokalypse, die die Verklärungsszene mit der Himmelfahrt Jesu verbindet, will die Szene am Berge die verfolgten Glaubenstreuen im Festhalten am österlichen Jesus bestärken und ihnen eine Hoffnungsperspektive vermitteln. Beide Schriften sind in etwa zeitgleich Mitte des 2. Jh. n.Chr. entstanden und nehmen unabhängig voneinander die matthäische Verklärungstradition zum Ausgangspunkt einer je eigenen und situationsgebundenen Weiterentwicklung, die zeigt, welch dynamisches Potential der Verklärungstradition innewohnt.