Leere kann vieles meinen und da wird es schon wieder voll: Leere verstanden als Mangel, Design, Lebensstil, Erschöpfung, Pause, Tabu, Ent-Täuschung, Übung und weiteres mehr. In diesem Essay geht es um einen Ausschnitt und um diese Frage mit dieser Voraussetzung: Wenn Leere für Religion konstitutiv ist, wie ist sie dann in Handlungen zu übersetzen?
Von Leere zu sprechen oder über sie zu schreiben, ist dabei ein performativer Widerspruch. Angemessen wäre es, vielleicht, die Seite weiß und leer zu belassen und zu schweigen. Doch es gibt sprachliche und räumliche Möglichkeiten, Leere zu performieren. Meist liegen diese seitwärts zu üblichen Handlungstypen.
Jörg Seip, Versuch über die Leere. Zum Mangel der Religion, in: LS 75 (1-2024) 20-23.