Hinter dem Horizont. Zum spirituell-religiösen Selbstverständnis von Religionslehrkräften
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Frage nach der spirituell-religiösen Positionierung von Religionslehrer*innen im Kontext pluraler und säkularer Gegenwartsgesellschaften. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Bedeutung der Persönlichkeitsbildung von angehenden Religionslehrkräften, um (später) im Unterricht nicht nur theologisch kompetente, sondern auch möglichst authentische Antworten auf religiöse und existenzielle Fragen von Schüler*innen geben zu können. Die spirituell-religiöse Identität der Lehrkraft wird dabei als ein zentraler Faktor betrachtet. Das Ziel besteht darin, die Fähigkeit zur Selbstreflexion im Kontext theologischer Fachkultur und krisenhafter Zeitzeichen zu fördern, um die spirituell-religiösen Kompetenzen angehender Lehrkräfte zu erweitern und zu einem religionspädagogischen Habitus zu verdichten. Im Rahmen dieser Untersuchung wird insbesondere der Frage nachgegangen, welche Unterstützung in der theologischen Fachausbildung erforderlich ist, um die eigene spirituelle Identität zu etablieren und zu pflegen. Die autoethnografische Selbstreflexion wird als geeignete Methode vorgestellt, um die Fähigkeit zur Selbstreflexion des spirituellen Selbst zu fördern.