Universität Bonn

Katholisch-Theologische Fakultät

Forschung

Forschungsschwerpunkt der Fakultät: Ambiguitäten – Identitäten – Sinnentwürfe

Ambiguitäten – Identitäten – Sinnentwürfe: diese Begriffe umreißen den Forschungsschwerpunkt der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Die zunehmende Pluralität religiöser und weltanschaulicher Positionen und die Folgen technologischer wie ökologischer Transformationsprozesse provozieren Krisenwahrnehmungen und -reaktionen, aus denen eine große Verunsicherung spricht. Ein konstruktiver Umgang mit den Herausforderungen der „Spätmoderne“ kann allerdings gelingen, wenn Mehrdeutigkeiten und Widersprüche – individuell wie kollektiv – angenommen und verhandelt werden.

Theologie im Exzellenzcluster „Bonn Center for Dependency and Slavery Studies” (BCDSS)

Im BCDSS der Universität Bonn forschen Wissenschaftler*innen aus verschiedenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Aus fachspezifischen, aber gerade auch aus inter- und transdisziplinären Perspektiven untersuchen sie tiefgreifende soziale Abhängigkeitsverhältnisse wie Sklaverei, Leibeigenschaft, Schuldknechtschaft und andere Formen von dauerhaften Abhängigkeiten über Epochen, Regionen und Kulturen hinweg. Das Forschungskonzept der „Asymmetrischen Abhängigkeit“ bietet dabei neue Ansätze, um die zeitlichen und räumlichen Horizonte der Abhängigkeitsforschung zu erweitern.

Theologie in den Transdisciplinary Research Areas der Uni Bonn (TRAs)

Forscherinnen und Forscher der Katholisch-Theologischen Fakultät beteiligten sich an mehreren Projekten im Rahmen der sechs Transdisziplinären Forschungsbereiche der Uni Bonn.

TRA 4: „Individuen, Institutionen und Gesellschaften“

TRA 5: „Vergangene Welten – Zeitgenössische Fragen“

Luxembourg School of Religion & Society (LSRS)

Die LSRS ist ein international vernetztes Forschungs- und Bildungsinstitut. Sie führt Forscher*innen aus unterschiedlichen Religionen und Disziplinen in gemeinsamen Projekten zusammen. Ziel ist die Erneuerung von theologischem Diskurs und religiöser Praxis im Bewusstsein der jeweiligen Bedingungen und Möglichkeiten – ohne synkretistische Absichten oder Effekte. Diese interkulturell, interreligiös und interdisziplinär sensible theologische Arbeit an der je eigenen, religiösen Glaubwürdigkeit dient zugleich dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der internationalen Verständigung. Die LSRS ist seit September 2023 An-Institut der Universität Bonn und Kooperationspartner der Katholisch-Theologischen Fakultät.

Schlegel-Professur der Katholisch-Theologischen Fakultät

Das Zukunftskonzept der Universität Bonn sieht die Einrichtung von Lehrstühlen für besonders herausragende Forschende vor, benannt nach dem Bonner Philologen August Wilhelm Schlegel (1767-1845). Die Besetzung der Schlegel-Professur aus Mitteln der Exzellenz-Strategie ist ein zentraler Baustein, um die Katholisch-Theologische Fakultät im internationalen Wettbewerb zu positionieren und weiter zu stärken. Als wissenschaftlicher „Brückenbauer“ mit einem einzigartigen Profil bearbeitet Prof. Dr. Klaus von Stosch große ethische, gesellschaftliche und politische Fragen im interreligiösen und interkulturellen Gespräch.

International Center for Comparative Theology and Social Issues (CTSI)

Komparative Theologie bemüht sich darum, aus der Perspektive des eigenen Glaubens den Dialog mit anderen Religionen zu suchen, und diese als Lernort für die eigene Theologie zu begreifen. Zu den weiteren Forschungsschwerpunkten des CTSI zählen Fragen der Ethik und des Rechts, Friedens- und Konfliktforschung sowie die komparative Perspektive auf die Konzepte von Identität und Ambiguität. Ein weiterer Fokus liegt auf einem historisch-kritischen Zugang zum spätantiken Nahen Osten. Dieser Fokus soll helfen, die Entstehung des Islams und seine Interaktion mit dem Juden- und Christentum besser zu verstehen.

DFG-Projekt TRANSARA – Sakralraumtransformation

Die Forschungsgruppe Sakralraumtransformation arbeitet in sieben Teilprojekten, die jeweils mit einer spezifischen Perspektive das Thema der Sakralraumtransformation betrachten und an verschiedenen Universitäten und Hochschulen angesiedelt sind. Die beiden Untersuchungsräume Aachen und Leipzig ermöglichen einen Vergleich zwischen Regionen mit unterschiedlichen konfessionellen Prägungen, Ost und West, städtischen und ländlichen Räumen. Das Gesamtprojekt wird von Sprecher Professor em. Albert Gerhards an der Katholisch-Theologischen Fakultät Bonn und Dr. Kerstin Menzel an der Universität Leipzig geleitet und koordiniert.
Das Projekt wurde im Frühjahr 2023 für drei weitere Jahre verlängert.

Institut für Prävention und Aufarbeitung (IPA)

Mit seiner Arbeit will das Institut in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Bildung und Soziales einen gesamtgesellschaftlichen Beitrag zum besseren Schutz von Mädchen und Jungen, jungen Frauen und Männern, sowie schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen leisten. Das IPA beteiligt sich durch Vernetzung und Kooperation mit allen interessierten kirchlichen, gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen Gruppierungen und Einrichtungen an der Entwicklung von Standards zur Prävention, Aufarbeitung und Intervention. So will es Impulse im innerkirchlichen wie auch im gesamtgesellschaftlichen Diskurs setzen, national wie international. Das IPA ist seit September 2022 An-Institut der Universität Bonn und Kooperationspartner der Katholisch-Theologischen Fakultät.

Franz Joseph Dölger-Institut

Das Franz Joseph Dölger-Institut erforscht interdisziplinär den vielfältigen Prozess der Auseinandersetzung zwischen christlicher, jüdischer und paganer Antike und die damit einhergehende Transformation der spätantiken Kultur bis in das 7. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht die Publikation des kulturwissenschaftlich ausgerichteten Reallexikons für Antike und Christentum (RAC) und des Jahrbuchs für Antike und Christentum (JbAC). Neben der Publikationsarbeit veranstaltet das Dölger-Institut Vortragsreihen für das breitere Publikum. Gastwissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland sind stets willkommen.

Zentrum für Religion und Gesellschaft (ZERG)

Das ZERG ist eine fakultätsübergreifende Einrichtung mit dem Ziel, die an der Universität Bonn in diesem Bereich bereits vorhandenen Exzellenzen zu bündeln und auf die Fragestellung "Religion und Gesellschaft" hin zu fokussieren. Das ZERG vereint somit die Forschungsgebiete von rund 30 Mitgliedern (Professorinnen und Professoren sowie Privatdozenten) der Evangelisch-Theologischen, der Katholisch-Theologischen, der Medizinischen, der Philosophischen und der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät sowie des Altkatholischen Seminars. ZERG und Evangelisch Theologische Fakultät sind Träger des Masters in Ecumenical Studies.

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