Katholische Theologie
Das Theologie-Studium befähigt zur Kommunikation, wo es anderen die Sprache verschlägt: angesichts existenzieller und spiritueller Erfahrungen, in der Sehnsucht nach Glück und Erfüllung, oder im Umgang mit Trauer und Angst, Scheitern und Schuld. Wer Theologie studiert, weiß Perspektiven aufzuzeigen. Theolog*innen können rational verantwortet und wissenschaftlich begründet von der christlichen Hoffnung auf Heil, Gerechtigkeit und Frieden sprechen.
Als universitäre Disziplin ist Theologie Sinn-, Erfahrungs- und Orientierungswissenschaft. Sie reflektiert Glaubenspraktiken, Erfahrungen und Traditionen und befragt diese angesichts aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen. Ihre spezifische Herangehensweise trägt dazu bei, ethische Fragen abzuwägen, kulturelle Prozesse zu verstehen und religiöse Phänomene zu deuten. Dabei hat sie eine kritische und konstruktive Funktion: Theologie als Wissenschaft schützt vor religiöser Beliebigkeit und Belanglosigkeit wie vor fundamentalistischer oder diskriminierender Verengung. Dies geschieht im Dialog mit anderen Konfessionen, Religionen und Wissenschaften.
Das Theologie-Studium vermittelt den Umgang mit unterschiedlichsten Methoden und Sichtweisen und fördert die eigene Reflexions- und Urteilskompetenz. Wer sich selbst in größeren Zusammenhängen zu verstehen vermag, hat keine Angst vor der Irritation seiner Welt- und Selbstbilder. Theolog*innen können kompetent und glaubwürdig Verantwortung in Kirche, Schule und Gesellschaft übernehmen.
Katholische Theologie in Bonn
Studieninhalte
Folgende Fächergruppen werden unterschieden:
- Biblische Theologie (Altes Testament und Neues Testament, Exegese und Zeitgeschichte)
- Historische Theologie (Alte Kirchengeschichte und Patrologie, Mittlere und Neuere Kirchengeschichte)
- Systematische Theologie (Fundamentaltheologie, Dogmatik, Moraltheologie, Christliche Sozialethik, Philosophie)
- Praktische Theologie (Kirchenrecht, Religionspädagogik, Pastoraltheologie, Liturgiewissenschaft)
Studierende können je nach Studiengang eigene inhaltliche Schwerpunkte setzen. Zur besseren beruflichen Profilbildung ist es möglich, Studiengänge zu wechseln oder Doppelabschlüsse zu erwerben.
Für das Studium der biblischen und historischen Quellen sind Kenntnisse der Sprachen Latein, Griechisch und Hebräisch je nach Studiengang erforderlich bzw. empfehlenswert. Der Nachweis erfolgt durch Vorlage staatlicher Zeugnisse (Latinum, Graecum, Hebraicum) oder eine Fakultätsprüfung. Für das Lehramtsstudium muss das staatliche Latinum absolviert werden.
Die jeweils nötige Sprachkompetenz kann in allen Studiengängen studienbegleitend erworben werden.