Universität Bonn

Katholisch-Theologische Fakultät

Prävention sexualisierter Gewalt

Zertifikatsprogramm
PRÄVENTION, INTERVENTION UND AUFARBEITUNG
SEXUALISIERTER GEWALT

initiiert und organisiert vom Seminar für Moraltheologie
der Katholisch-Theologischen Fakultät

Jeder Mensch hat das Recht, über seine Sexualität selbst zu bestimmen. Immer wieder machen Menschen aber die Erfahrung sexualisierter Gewalt. Dazu zählen sexistische Äußerungen, übergriffige Berührungen, die Verbreitung sexueller Abbildungen ohne Einwilligung der Dargestellten und strafrechtlich bewehrte Tatbestände wie sexuelle Belästigung, Kindesmissbrauch oder Vergewaltigung. Dabei spielen Abhängigkeitsverhältnisse eine wichtige Rolle. Sexualisierte Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das Betroffene sehr belasten und langfristig einschränken kann. Organisationen wie Sportvereine, Religionsgemeinschaften oder Universitäten haben einen großen Einfluss darauf, ob sexualisierte Gewalt erschwert oder erleichtert und Betroffenen geholfen wird. Dabei geht es nicht nur um die Etablierung und Einhaltung von Regeln, sondern auch um eine entsprechend reflektierte Organisationkultur.
Sexualisierte Gewalt ist auch ein gravierendes Problem in der katholischen Kirche. Die Auseinandersetzungen über den Umgang mit diesem Skandal, seinen Ursachen und Konsequenzen dauern an. 

Die Theologie kann hierbei einen Beitrag leisten, in dem sie aus ihrer Perspektive nach erschwerenden und erleichternden Faktoren im Kontext der katholischen Kirche fragt und die theologische Dimension der Geschehnisse aufzeigt. Für angehende Theolog:innen ist es daher zentral, sich mit diesem Themenkomplex auseinanderzusetzen.

Das Zertifikatsprogramm schafft die Möglichkeit, das Thema während des Studiums intensiv auf akademischem Niveau zu bearbeiten. Es trägt dazu bei, einen fundierten Standpunkt zu entwickeln und die eigene Sprach- und Handlungsfähigkeit zu erhöhen – sei es bei der Konfrontation mit sexualisierter Gewalt im eigenen Umfeld oder im Kontext der katholischen Kirche.

Aktuell steht das Zertifikat allen Studierenden der Katholisch-Theologischen Fakultät offen. Mittelfristig soll ein interdisziplinäres, fakultätsübergreifendes Zertifikat für alle Studierenden der Universität Bonn etabliert werden.

Zielgruppe

Studierende aller Studiengänge der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn

Inhalt und Umfang

Das Zertifikatsprogramm besteht aus vier Elementen und umfasst 10 ECTS.

Anmeldung – Fristen – Unterlagen

Für die Anmeldung genügt eine formlose E-Mail.


Inhalt und Umfang

Das Zertifikatsprogramm kann zum Winter- und Sommersemester aufgenommen und in zwei Semestern absolviert werden. Wir empfehlen den Einstieg mit der Grundlagen-Veranstaltung.

Hier finden Sie eine Auflistung der Lehrveranstaltungen nach Semester und Element. Für detaillierte Informationen, folgen Sie bitte dem Link auf BASIS.

Theologische Vertiefung:

  • Herausforderungen der "Missbrauchskrise" der katholischen Kirche (10100194)

Individueller Schwerpunkt:

  • „Die Macht sei mit euch“: Demokratie, Menschenrechte und katholische Kirche (10100193)

Grundlagen

  • Erkennen und Handeln. Grundlagen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. (erstmalig)

Individueller Schwerpunkt:

  • „Es gibt keine Macht, es gibt nur Dienst“ (zuletzt SoSe 24: 10100243)
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Volker Lannert / Universität Bonn

Grundlagen 

(3 ECTS-LP)

Die erste Lehrveranstaltung vermittelt allgemeines Grundlagenwissen und Basiskompetenzen zu sexualisierter Gewalt. Das Ziel ist, besser zu verstehen, was sexualisierte Gewalt ist, warum es so häufig zu sexualisierter Gewalt kommt, und was zu beachten ist, wenn man mit sexualisierter Gewalt konfrontiert ist.

Theologische Vertiefung

(3 ECTS-LP)

Die zweite Lehrveranstaltung thematisiert Fragestellungen und Aspekte aus dem kirchlichen und theologischen Diskurs zu sexualisierter Gewalt. Hier geht es darum, sexualisierter Gewalt aus theologischer Perspektive zu betrachten und dabei theologische Kompetenzen anzuwenden.

Individueller Schwerpunkt

(3 ECTS-LP)

Die dritte Lehrveranstaltung kann nach eigenen Interessen aus einem Pool von qualifizierten Veranstaltungen gewählt werden. Das Angebot ändert sich von Semester zu Semester.

Abschluss-Kolloquium

(1 ECTS-LP)

Zum Abschluss des Zertifikats gibt es ein Kolloquium. Für das Kolloquium formulieren Sie drei Thesen, die zentrale Lernergebnisse ihres Zertifikatsstudiums zusammenfassen. Einen verbindlichen Leitfaden zur Vorbereitung des Abschlusskolloquiums finden Sie im Download-Bereich dieser Seite.

Anmeldung – Fristen – Unterlagen

Für die Anmeldung genügt eine formlose Email vor Beginn des Wintersemesters in Verbindung mit einer Immatrikulationsbescheinigung der Universität Bonn für das Wintersemester.

Wir bestätigen den Eingang Ihrer Anmeldung. Die Zulassung erfolgt – je nach Anzahl der Anmeldungen und Kapazitäten – in Reihenfolge der Anmeldungen.

Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© Uni Bonn/Volker Lannert

Ansprechperson

Jakob Schrage

Seminar für Moraltheologie
Katholisch-Theologische Fakultät

Universität Bonn | Rabinstraße 8 | 53111 Bonn

Das Seminar für Moraltheologie steht unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister.


Fragen zur persönlichen Studienplanung

Wenn Sie sich fragen, ob und wie Sie das Zertifikatsprogramm am besten in Ihre Studienplanung integrieren können, wenden Sie sich bitte an die für Ihren Studiengang zuständige Fachstudienberatung.

Informationen zu Zertifikatsprogrammen

Hochschulzertifikate dienen dem Erwerb und der Dokumentation von Kompetenzen zu einem bestimmten Themenkomplex. Sie ergänzen auf akademischem Niveau die regulären Studien in einem Studiengang. Sie sind weniger umfangreich und weniger formalisiert als Studienabschlüsse.

Zertifikatsprogramme können curriculare und/oder extracurriculare Studienleistungen umfassen. Die Aktivitäten im Rahmen des Zertifikatsprogramms können sich mit denen in regulären Studiengängen überlappen, gehen aber nicht vollständig in ihnen auf.

Das Zertifikat Gender Studies orientiert sich in Bezeichnung und Umfang am DGFW-Transparenzraster und ist somit ein Certificate of Basic Studies.

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